An: Bundesrat Ignazio Cassis
Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten
Bundeshaus West
3003 Bern, Schweiz

Ich bin zutiefst besorgt über Ihre Entscheidung, Christian Frutiger, den derzeitigen Head of Public Affairs von Nestlé, zum Vize-Direktor der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), zu ernennen. Die DEZA ist zuständig für Hilfsprojekte der globalen und regionalen Entwicklungsarbeit. Herr Frutiger wäre verantwortlich für DEZA-Globalprogramme in den Bereichen Klima, Gesundheit, Ernährungssicherheit, Migration und WASSER.

In seiner Funktion als Head of Public Affairs von Nestlé hat Christian Frutiger die Übernutzung von Wasser in Nestlé`s Abfüllanlagen weltweit stets ignoriert. Herr Frutiger hat die Problemen mit der Nestlé-Wassernutzung in VITTEL (Frankreich), GUELPH (Kanada) oder MAINE, MICHIGAN, FLORIDA und KALIFORNIEN (USA) nie öffentlich angesprochen. Wenn also Christian Frutiger die negativen Auswirkungen von Nestlé`s Wassernutzung selbst in Industrienationen mit etablierten demokratischen Systemen ignoriert, wie mag es dann in Ländern mit weniger entwickeltem, institutionell fragilem Kontext aussehen?

2013 wurde Nestlé wegen Spionage verurteilt. Nestlé hatte die Securitas AG, ein Unternehmen im Bereich der Sicherheitsdienstleistung beauftragt, die Nichtregierungsorganisation ATTAC Schweiz zwischen 2002 und 2005 zu infiltrieren. Als Head of Public Affairs spielte Herr Frutiger eine Schlüsselrolle bei der Minimierung des Image-Schadens von Nestlé, nachdem das Gericht das Urteil gesprochen und damit die Schuld nachgewiesen hatte. Christian Frutigers Verteidigung von Nestlé`s Spionage-Operation disqualifiziert ihn von der Leitung von internationalen Hilfsprojekten oder Wasserprojekten.

Ich fordere Sie dringend auf, die Ernennung von Christian Frutiger zum DEZA-Vize-Direktor mit sofortiger Wirkung zu widerrufen.

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    Stoppen Sie die Ernennung eines Nestlé-Managers für die Leitung von Schweizer Entwicklungshilfeprojekten im Bereich Wasser

    Die Schweizer Regierung will Christian Frutiger, zurzeit Head of Public Affairs von Nestlé, als Vizedirektor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) einsetzen. Die DEZA ist zuständig für Hilfsprojekte der globalen und regionalen Entwicklungszusammenarbeit. Frutiger wäre unter anderem für das DEZA-Globalprogramm WASSER verantwortlich.

    In seiner Funktion als Head of Public Affairs von Nestlé hat Christian Frutiger die Übernutzung von Wasser in Nestlé's Abfüllanlagen weltweit stets ignoriert. Er hat die Probleme mit der Nestlé-Wassernutzung in VITTEL (Frankreich), GUELPH (Kanada) oder MAINE, MICHIGAN, FLORIDA und KALIFORNIEN (USA) nie öffentlich angesprochen. Wenn er Nestlé's Wassernutzung selbst in Industrienationen mit etablierten demokratischen Systemen ignoriert, wie mag es dann in Ländern mit weniger entwickeltem, institutionell fragilem Kontext aussehen?

    Die Schweiz verfügt über einen der besten öffentlichen Sanitär- und Wasserversorgungsdienste der Welt. Aber die Schweizer Regierung verwendet Steuergelder, um die Wasserprivatisierung in anderen Ländern zu fördern, zum Beispiel durch die DEZA-Partnerschaft mit Nestlé. Die DEZA unterstützte auch die Gründung der Water Resources Group, einer globalen Initiative, zu der Nestlé, Coca-Cola und Pepsi gehören, und die die Privatisierung von Wasser auf der ganzen Welt vorantreibt.

    2013 wurde Nestlé wegen Spionage von ATTAC, einer Schweizer NGO die Nestlé kritisch gegenübersteht, verurteilt. Von 2002 bis 2005 beauftragte Nestlé eine Schweizer Sicherheitsfirma - Securitas - um die NGO zu infiltrieren.

    Christian Frutiger, damals Public Affairs-Manager von Nestlé, spielte eine Schlüsselrolle bei der Minimierung der Auswirkungen auf das Image des Unternehmens, nachdem ein Schweizer Gericht dessen Schuld festgestellt hat. Frutigers Bereitschaft, Nestlé`s Spionage zu verteidigen, disqualifiziert ihn, internationale Entwicklungshilfe- oder Wasserprojekten zu leiten.

    Christian Frutigers loyaler Einsatz für Nestlé legt zudem nahe, dass er als DEZA-Vizedirektor bereitwillig das Ziel verfolgen würde, die Wasser-privatisierung zu vertiefen und auszuweiten.

    Wer Wasser kontrolliert, kontrolliert die Gesellschaft. Wasser ist ein öffentliches Gut. Die Kontrolle darüber den privaten Unternehmen zu überlassen gefährdet unser Gemeingut. Wir müssen wachsam und gut organisiert bleiben, um unser Wasser, unsere Erde und unsere Gesellschaft vor der Kontrolle und Ausbeutung durch multinationale Konzerne zu schützen.

    Die DEZA sollte das Schweizer Modell der öffentlichen Wasserversorgungsdienste in andern Ländern unterstützen und sich gegen öffentlich-private Partnerschaften und andere Formen der Wasserprivatisierung wehren.

    Werden Sie aktiv und setzen Sie sich ein für Wasser als öffentliches Gut! Unterzeichnen Sie die Petition und fordern Sie von Aussenminister Ignazio Cassis, dass er die Ernennung von Christian Frutiger zum DEZA-Vizedirektor widerruft.

    Diese Petition wurde in Zusammenarbeit mit Wellington Water Watchers erstellt.

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